Am 22. Mai 1813 wurde Richard Wagner in Leipzig geboren. 1828–1830 besuchte er die Nikolaischule. Die klassizistische „Richard-Wagner-Aula“, im Rahmen der Sanierung des Gebäudes 1992–1994 nach Befunden für die Zeit 1827 restauriert, ist der einzige authentische Ort für das Wirken Richard Wagners in Leipzig.
Anlässlich seines 200. Geburtstages widmet sich erstmals eine Ausstellung ausschließlich der Persönlichkeit des jungen Richard Wagner, werden seine Jugend, sein Umfeld, seine musikalische Ausbildung, die prägenden Bildungseindrücke und sein Frühwerk in der Tiefe durchdrungen.
Die Ausstellung ist eine notwendige Ergänzung des Wagnermuseums in Bayreuth, das den Fokus auf den reifen Komponisten legt. Sie macht deutlich, wie ein junger Mann mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein auch unter schwierigen sozialen Bedingungen seinen Weg sucht und findet. Das Projekt möchte auch junge Menschen ansprechen, indem es zeigt, dass Ausdauer und Beharrlichkeit wichtige Voraussetzungen für beruflichen Erfolg sind. Die Ausstellung verdeutlicht, dass der 21jährige Wagner, als er im Juli 1834 seinen Wohnsitz in Leipzig aufgab, um eine Stellung als Kapellmeister am Magdeburger Stadttheater anzutreten, ein weitgehend ausgebildeter Komponist und Dirigent war, der auf eine erstaunliche Zahl von Kompositionen verweisen konnte, die überwiegend auch schon in Leipzig zur Aufführung gelangten. Auch war er bereits mit allen für seine Entwicklung wichtigen neuen und klassischen Werken der Musik und Literatur vertraut. Obwohl sein Wirken in Leipzig im Mittelpunkt steht, werden auch andere Stationen seiner Jugend beleuchtet, z. B. seine Kindheit in Dresden mit dem Besuch der Kreuzschule ab 1822.
Mit einem festlichen Konzert in der Richard-Wagner-Aula der Alten Nikolaischule am 200. Geburtstag Wagners, dem 21. Mai 2013, weihten Oberbürgermeister Burkhard Jung und der Präsident der Kulturstiftung Professor Rolf-Dieter Arens die Dauerausstellung der Kulturstiftung Leipzig „Der junge Richard Wagner 1813 bis 1834“ ein. Geladen waren die Sponsoren und Unterstützer dieses Projektes, unter ihnen Frau Nike Wagner, die Urenkelin des Komponisten. Prof. Arens spielte auf einem Steingräber Tafelklavier, das dem ersten im Festspielhaus zu Bayreuth verwendeten Bühnenklavier entsprach, die wenig bekannte Große Sonate in A-Dur von Richard Wagner, Wwv 26.
Richard Wagner hatte 1828–1830 die Alte Bürgerschule besucht. Die klassizistische Aula von 1827 ist heute einer der wenigen authentischen Orte in Leipzig, die an das Wirken des großen Sohnes der Stadt erinnern. Von den Gästen erfuhr die vom Leipziger Maler und Grafiker Heinz-Jürgen Böhme gestaltete Ausstellung uneingeschränktes Lob. Erstmals erfuhr Richard Wagner damit in seiner Geburtsstadt eine würdige Ehrung in Form einer Dauerausstellung.
PARTNER der Kulturstiftung Leipzig:
Leipziger Notenspur -Initiative / -Förderverein e.V.
Richard-Wagner-Verband Leipzig e.V.
Richard-Wagner-Stiftung Leipzig
Richard-Wagner-Stätten Graupa mit der Ausstellung „Richard Wagner in Sachsen“, musealer Wohnstätte „Lohengrinhaus“, Kulturzentrum „Jagdschloss Graupa“
Kultur-Gut-Ermlitz auf Apels Gut mit der Wanderausstellung der Kulturstiftung Leipzig „Der junge Richard Wagner 1813–1834“